Ein Beispiel, wie schwer es sein kann, die “richtige Bewegung” fürdie #Faszien zu verstehen

Ein Beispiel, wie schwer es sein kann, die “richtige Bewegung” für die #Faszien zu verstehen

Es wurde schon viel über das “Scherengitter”- Muster der lumbodorsalen Faszie (das ist die dicke, oberflächliche Faszie im unteren Rücken, Bild unten) geschrieben. Dieses Muster wird oft geradezu als Paradebeispiel für den StrukturUnterschied zwischen Faszien einerseits und Sehnen und Bändern andererseits verstanden.
Zum Beipiel schrieb ein bekannter, führender Faszien-Experte in einem wissenschaftlichen Paper über die Funktion der lumbodorsalen Faszie (das ist die dicke, oberflächliche Faszie im unteren Rücken, Bild unten): “Ein Zug des Transversus abdominis an den lateralen Begrenzungen der lumbodorsalen Faszie übt eine Kraft aus, die die Spitzen der Processi spinosi zueinander bringt. Das Verhältnis der Bewegung dieser Begrenzungen zu der der Processi spinosi wird “Poissons ratio” genannt. Es ist ungefähr gleich 1. Dieser Mechanismus ist effektiv, wenn die Faszie flach ist, d.h. wenn der intraabdominelle Druck genügend groß ist, um einen runden Bauch zu gewährleisten.” (Quelle kann bei mir erfragt werden.) Gemeint ist das, was auf meiner unten stehenden Zeichnung dargestellt ist.
So ein hochgestochener Unsinn! (Was nicht heißt, dass dieser Mechanismus nicht tatsächlich mal vorkommen kann.)
In Wirklichkeit ist es viel einfacher und offensichtlicher:
Wenn Menschen “richtig” gehen, dann machen sie folgendes: In einem Moment ist das rechte Bein vorn und gleichzeitig der linke Arm. Im nächsten Moment ist es umgekehrt (die sog. “kontralaterale” Bewegung - typisch unter den Primaten nur für Menschen, Bild unten). Wenn die Faszie im unteren Rücken elastisch ist und wenn ihr Bewegung erlaubt ist, dann wird sie im ersten Moment in die eine (schräge) Richtung gedehnt und im nächsten Moment in die andere. Die Faszie besteht einfach aus zwei ineinander verwobenen Sehnen (vor allem der LatissimusMuskeln), die sich in zwei verschiedenen Richtungen orientieren und im unteren Rücken überkreuzen. Nichts mit einem ominösen “Scherengitter” !

Wahrscheinlich entstehen solche Fehlinterpretationen, weil viele Menschen in unserer städtischen Zivilisation sich in einer Art und Weise fortbewegen, bei der sich tatsächlich überhaupt nichts in der lumbodorsalen Faszie bewegt (steifes Hohlkreuz, “frozen lumbars”, Bild unten).












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